ökumenischer Erntedankgottesdienst

"Wir danken Gott für das, was wächst, für das, was uns nährt – und auch für das, was in unserem Leben Früchte trägt: die Liebe, die wir empfangen und schenken, die Erfahrungen, die uns tragen, und die Erinnerungen, die uns begleiten." Mit diesen Worten eröffneten der evangelische Pfarrer Michael Rother, Prädikantin Margot Kalkofen und der katholische Gemeindereferent und Altenheimseelsorger Hilmar Dutine in den Senioreneinrichtungen in Diez die ökumenischen Gottesdienste. 

Die Gottesdienste waren sehr gut besucht. Die Mitarbeiterinnen der Seniorenzentren Schönblick, Deul und der AWO hatten wunderbar gestaltete Altäre aufgebaut.

In ihrer Ansprache erinnerten die Seelsorger an die Zeit, als das selbst Einkochen noch in Mode war. Zum Beispiel erzählte Pfarrer Rother von den roten Gummizügen, mit der seine Oma die Einmachgläser immer luftdicht verschloß. So manches zustimmende Nicken konnte man in den Reihen der Gottesdienstbesucher erkennen. Heutzutage, so führte er weiter aus, gehen alle in den Supermarkt, da wird kaum noch etwas aus dem eigenen Garten eingelagert.

Dutine erinnerte daran, dass auch das Leben Früchte bringt: "Ich denke da an Kinder und Enkel, an Freundschaften, an die Liebe, die man weitergegeben hat", führte er aus. "Oder auch die kleinen Dinge, die man nicht vergisst: ein freundliches Wort, ein Lächeln, eine helfende Hand. Das sind vielleicht die schönsten Früchte – die Früchte des Herzens." 

"Darum feiern wir heute Erntedank," ergänzte Pfarrer Rother: "Wir danken für das, was uns geschenkt wurde, und wir vertrauen, dass Gott uns auch weiterhin begleitet. Er ist wie ein guter Gärtner, der für seine Pflanzen sorgt. Und am Ende, wenn wir einmal vor ihm stehen, dann wird er unsere ganze Ernte einsammeln. Auch das, was nicht so glänzend war. Denn für Gott ist alles wichtig, weil es unser Leben ist."